Betreuung und Pflege von Feuchtwiesen

Neben dem klassischen Naturschutz, wie Amphibienschutz und Streuobstwiesenschutz, betreut und pflegt der NABU Rhein Berg Kreis e.V. auch , teilweise auf eigenen Pachtflächen, ökologisch hochwertige und hoch schutzwürdige Feuchtwiesen im Bergischen Land.

Für den Landwirt sind die meist staunassen Grünlandflächen, meist mit gefüllten Senken versehen, wirtschaftlich unattraktiv, weil schwer zu bewirtschaften und wenig ertragreich  als Heu-Wiese. Meist sind diese Flächen überwiegend mit Sauergräsern durchsetzt, welche kaum energiehaltig und wenig für unser Hochleistungsmilchvieh geeignet wäre.

Für den Naturschutz stellen diese Flächen allerdings durch ihre Artenvielfalt an, auf diesen staunassen, Flächen angepassten Vegetation,- und Blühpflanzen und der auf diesen Lebensraum angepassten Tierwelt wertvolle Refugien für die Natur dar, welche es dauerhaft zu sichern und zu erhalten gilt.

So bieten Feuchtwiesen Lebensraum für zahl­reiche Wanzen, Spinnen (z.B. Wespenspinne) Heuschrecken und Schmet­terlinge (Aurorafalter/himmelblauer Bläuling). Die Existenz bestehender Feucht­-Wiesen kann nur durch eine späte, einmalige Mahd im Juli oder extensive Beweidung gesichert werden. Ohne die extensive Nutzung brei­ten sich Hochstauden wie das „Mädesüß“ (einheimisch), das „Drüsige Springkraut“  oder der „japanische Knöterich“ als Neophytenarten aus, oder es setzt eine sukzessive Verbuschung durch Weiden/Birkenaufwuchs ein.

Bis zur Jahrhundertwende beschränkte sich die Grünlandnutzung auf die versumpften Tal-Auen, da die besseren Böden vorwiegend dem Ackerbau dienten. Aufgrund der Näs­se erfolgte die Mahd der Feuchtwiesen zur Streugewinnung erst im Spätsommer oder Herbst. Durch die späte Mahd kommen viele Pflanzen zur Blüte und Aussaat, so dass ar­tenreiche Wiesen entstehen. Im Frühjahr leuchtet das Gelb der Himmelsschlüsselchen und der Sumpf­dotterblume auf den heute noch vereinzelt vorkommenden Feuchtwiesen. Andere Feuchtwiesen im Auenbereich sind ein Meer von Wiesenschaumkraut, oder im zartlila Hauch   der Kuckucks-Lichtnelke eingefärbt.  Selten geworden,  sind noch typische Orchideen (Geflecktes oder Breitblättriges Knabenkraut) zu finden. Heute sind sämtliche heimische Orchideen auf staunassen Flächen in einen Gefährdungsgrad eingestuft.

An besonders nassen Stellen wachsen Bin­sen und Sauergräser.

Der NABU Kreisverband Rhein.Berg.Kreis e.V. weist z.B. auf seinen Pflegeflächen durch erläuternde Hinweisschilder auf diese trittempfindlichen Feuchtwiesenflächen und derer Bedeutung für die Natur hin. 

Erläuterungen zu den Bildern (alle vom Verfasser, genehmigungsfrei):

  • Ein Meer aus Wiesenschaumkraut, Flächen in den Auen der Wuppergebietskulisse
  • Kuckuckslichtnelke in den bergischen Bachtälern, hier das Weltersbachtal
  • Sumpfdotter, Orchideen,- sowie Himmelschlüsselchen auf betreuten Pachtflächen im Bergischen Land .
  • Himmelblauer Bläuling

Impressionen