In den Jahren 2016 (NSG Riedbachaue) und 2018 (NSG Balker Feld) wurden durch den NABU Rhein-Berg-Kreis e.V. eine Reihe von Pflegeschnitten an den dortigen Kopfbäumen,-  hier ausschließlich an den Weidenbäumen, durchgeführt.

Diese Pflegeschnitte müssen, je nach Austriebstärke der geschnittenen Baum-Art , alle 5-8 Jahre vorgenommen werden, damit sie ihre, für die Tierwelt wichtige Struktur, die „Kopfform“ behalten und nicht zu hochstämmig gewachsenen Bäumen ausarten und damit ihre Werthaltigkeit für viele höhlenbrütende Vögel verlieren.  Die meisten Kopfbäume sind daher Weiden, weil diese besonders zur Höhlenbildung neigen. Die meist sehr knorrigen Höhlungen, dienen vielen, teilweise bereits als stark gefährdet eingestufte, Tierarten, wie  Fledermäuse, dem Steinkauz, der Hohltaube, als auch Bilch-Arten,- z.b. Siebenschläfer und vielen Käferarten, die auf weiches, mulmiges Holz angewiesen sind, als Brut, Nahrungs,- und Überwinterungsstätte.

Kopfbäume, meist Weidenarten, entstanden und wachsen überwiegend in den Talniederungen auf Grünländereien mit  Feuchtwiesen. Oftmals säumen sie typischerweise entlang von Bächen, oder dauerhaft, wasserführender Gräben.  Sie entstanden aus einer traditionellen Bewirtschaftungsform, dem sogenannten Schneiteln. Hier wurden die geschnittenen (geschneitelten) meist Weidenruten überwiegend durch die Korbflechterei  genutzt, die hieraus vielfältige Gebrauchsgegenstände, wie Körbe, Besen, u.a. zum täglichen Bedarf herstellten. Kopfbäume sind historisch gesehen, daher ein fester Bestandteil auch unserer bergischen Kulturlandschaft, welche es auch über Generationen hinaus zu bewahren und erhalten gilt.

Impressionen