Warum Wildblumenwiesen anlegen? Ganz einfach, damit helfen Sie der Natur und vor allem den heimischen Insektenarten (Wildbienen, Hummeln usw.). Im nachfolgenden zeigen wir Ihnen wie man eine Fläche für eine Wildblumenwiese vernünftig vorbereitet die Aussaat durchführt.
Sinnvoll und erforderlich ist das Fräsen/Abschälen der Bodenoberfläche (mind. 10 cm), danach den Unterboden von ggf. noch durchgedrungenen Rhizomen ungewollter Vegetation befreien.
Den eben vorbehandelten Untergrund leicht aufgrubbern, damit eine krümelige Keimschichtauflage vorhanden ist.
Je abgemagerter der Unterboden, desto mehr Vielfalt kann sich entwickeln, weil es einen größeren % -Satz bei der Keimung der Blühpflanzen bewirkt.
Konkurrenzstarke Primärvegetation hat es dann nicht mehr so leicht als auf „fetten“ Böden.
Das Saatgut sollte mit Füllstoff oder Maisschrot o.ä. hochgemischt werden, danach ist das Saatgut nur oberflächlich auszusäen, keinesfalls in das Planum einzuarbeiten! Des Weiteren sollte die Aussaat nur bei anstehender feuchter Witterung erfolgen (Keimvorteil).
Ganz wichtig ist, dass ein Anwalzen der Aussaat erfolgt. Ansonsten ist das Saatgut schnell verflogen oder anderweitig entwendet.
Nach 8 – 10 Wochen ist eventuell ein Schröpfschnitt erforderlich, je nach Beschaffung des Unterbodens und wieder ausgekeimter, ungewollter Kräuter. Des Weiteren ist Mahdgut vollständig abzuräumen/zu entfernen, da sonst ungewollte Düngung und Verhinderung der Entwicklung von später auskeimender Blühpflanzen.
Wildblumenwiesen sollten maximal einmalige bzw. zweischürige Mahd nach Etablierung der angesäten Fläche erfahren. Nach Vollbewuchs entweder Mitte/Ende Juli bei einschüriger Mahd,- sonst Mitte Juni/ Mitte-Ende August als zweischürige Anlage.
Die Entscheidung über eine ein-, oder zweischürige Mahd sollte sich an dem primären Bewuchs der Fläche orientieren. Je langsamer die Fläche nach Anlage bewachsen wird, desto eher sollte nur die einschürige Mahd bevorzugt werden.
Für urbane Flächen,- Straßenbankette, Verkehrsinsel,- Schattsäume, als auch umzuwandelnder Brachflächen (Rasen-Moos-Anlage) sind z.b. aus dem Regio-Sortiment der Firma Rieger-Hofmann werden folgende Saatmischungen als sinnvoll und erfolgversprechend gehalten:
Für sehr magere Untergründe (vermischter Schotteranteil, geringe Humus-Keimschicht)
Mischung: „Pflaster,- und Schotterrasen“ Anteil Blumen 30 %,- Anteil Gräser 70 %, bedeutet pflegeleichteste Mischung, noch geringerer Aufwand als Mischung „Verkehrsinsel“.
Ebenso für Magerstandorte auf isolierten Flächen, wo Pflege schwierig ist und auf ein Minimum begrenzt werden soll. , ggf. mit Einarbeitung einer Humusschicht:
Mischung „Verkehrsinsel“, Anteil Blumen 50 %, Anteil Gräser 50 %
Bitte achten Sie darauf, dass Sie Saatgut mit dem Zusatz "Regio-Saaten" verwenden, denn nur so ist gewährleistet, dass es nicht zu Überkreuzungen der Sorten und somit zum Aussterben der Ursprungsart kommt.
Hans-Joachim Schatz
Mail. schatz[at]nabu-rhein-berg.de
Regio Sortiment der Firma Rieger-Hofmann